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Landes-Einzelmeisterschaft des Schachnachwuchses

- 01.02. bis 05.02.2013 in der Jugendherberge BremsdorferMühle -

 

Märkische Oderzeitung vom 06.02.2013

Mit Strategie zum Sieg

Bremsdorf (MOZ) Mit dem Finale wurden am Dienstag die brandenburgischen Meisterschaften der Schachjunioren in der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle nach vier Tagen abgeschlossen. Junge Spieler konnten sich in vier Altersklassen für die Deutsche Einzelmeisterschaft im Mai qualifizieren.

Ovale Legende: Heribert HerrmannIm Finale: Die besten Schachspieler Brandenburgs der unter 14- und 16-jährigen Jungen sind am Dienstag gegeneinander angetreten MOZ/Lina Hatscher

 

http://www.moz.de/typo3temp/pics/5bedbad48f.jpgEs ist still im Raum. Ab und zu wird ein Stuhl gerückt, ansonsten ticken nur die Schachuhren. Manche Spieler machen sich Notizen oder stehen auf, während sie auf den nächsten Zug ihres Gegners warten, auch dabei wirken sie konzentriert. Denn die Jugendlichen stehen im Finale der Landesmeisterschaften der Junioren im Schach. Die Gruppen der unter 14- und 16-jährigen Jungen sitzen zusammen in einem Raum und haben jeweils vier Stunden, um mit der besten Strategie den Sieg auf dem Schachfeld zu erringen.

Insgesamt 69 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren aus ganz Brandenburg haben von Freitag bis Dienstag ihre Spiele auf den schwarz-weißen Feldern ausgefochten. Zum ersten Mal waren sie in diesem Jahr zu Gast im Schlaubetal, in der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle. Es ging dabei um den Spaß am Denksport - und ums Gewinnen. Denn diejenigen Jungen und Mädchen, die in ihrer Gruppe den ersten Platz belegt haben, dürfen im Mai nach Oberhof zur Deutschen Einzelmeisterschaft fahren.

Eine Qualifikation hat sich Naemi Kurzweil aus Strausberg gesichert. Die Neunjährige hat in ihrer Gruppe der unter 10-jährigen Mädchen gesiegt. Zweite wurde ihre Schwester Nalani. "Man kann ganz viele Partien spielen, und doch ist jedes Spiel anders", sagt Naemi über Schach. Sie freut sich sehr auf die Einzelmeisterschaft. Seit etwa zwei Jahren spielt sie im Verein "Glück auf" Rüdersdorf. Einmal die Woche ist Training, aber auch daheim spielen die beiden Schwestern Schach. Aus dem Schlaubetal kann sie einen weiteren Pokal mitnehmen, sechs hat sie bereits gesammelt. Die Qualifikation war das eigentliche Ziel, sagt Naemi und lächelt. Bei Fragen der beiden Mädchen zum Denksport greift ihre Mutter zum Schachlehrbuch. Auch wenn Ines Kurzweil selber nicht spielt, so unterstützt sie die beiden. Expertentipps kommen vom Vereinstrainer Jörg Zähler und von Kristine Pews vom Landesstützpunkt des Landesschachbundes Brandenburg in Frankfurt (Oder).

"Das Gehirn kann man ebenso trainieren wie jeden Muskel", meint Ralf-Peter Stahr. Er ist Jugendwart des Landesschachbundes und organisiert den Ausscheid. Zwar spielt das logische Denken die Hauptrolle, aber es braucht auch Kondition, meint er. Denn weil eine Partie bis zu vier Stunden dauert, verbringen die Spieler bis zu acht Stunden pro Tag vor dem Brett. Kinder können durch das Schachspiel lernen, strukturiert zu denken, ist Ralf-Peter Stahr überzeugt.

Wie bei jedem anderen Sport gehören auch beim Schach Schiedsrichter zum Spiel. "Man muss die Uhren einstellen und für Ruhe sorgen", erklärt Ulf Trenner. Er ist regionaler Schiedsrichter und betreibt eine Schachschule mit rund 30 Standorten in ganz Brandenburg. Regelverstöße gebe es beim Schach nur selten. In der Schlussphase einer Partie, wenn kaum noch Zeit bleibt, bricht manchmal Hektik aus. Die jüngeren Spieler werden eher von ihren Impulsen gesteuert und spielen schneller, erläutert Ulf Trenner. Eine sinnvolle Einteilung der Zeit gilt es zu trainieren - sie ist Teil der Strategie, die zum Sieg führt.

Weitere Informationen finden Sie hier à Link

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